Sind Robo Advisor automatisch Künstliche Intelligenz?
Wieviel KI steckt in einem Robo-Advisor | 2. Kapitel
Es ist eine Frage, die immer wieder von Seiten der Anleger auftaucht „Sind Robo-Advisor mit künstlicher Intelligenz gleichzusetzen?“ und selbst in ihrer Beantwortung unter Experten als auch Anlegern oftmals zu kontroversen Diskussionen führt. Zeit also, sich mit dieser Frage einmal etwas ausführlicher zu beschäftigen. Wobei hier eingangs festgestellt werden muss, dass diese Frage im Grunde mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden müsste – wenn man das Thema sehr streng auslegen würde. Doch von Beginn an…
Robo ist in der Vermögensverwaltung nicht gleich „Künstliche Intelligenz“
Viele Anleger setzen mittlerweile das Thema „Robo“ software-seitig mit sogenannter „KI“, also künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence) gleich. Was sich vor allem darin begründet, dass die zahlreichen Robo-Advisor Anbieter vor allem aus Richtung des Marketings damit geworben haben (und es bis heute tun), dass hinter Ihrem Angebot ausgeklügelte mathematische Formeln (also Algorithmen) stehen, die menschlich getroffene Anlageentscheidungen komplett ausklammern sollen.
Bedeutet im Klartext, dass es sich hier um ein Investment-Angebot handelt, dass völlig ohne menschlichen „Eingriff“ das Risikoprofil des Anlegers ermittelt, Anlageinstrumente auswählt, Portfolios zusammenstellt, überwacht und bei Bedarf neu ausrichtet und somit im Allgemeinen auch Anlage-Entscheidungen trifft.
Doch mal das Ganze Thema „Marketing-Sprech“ ausgeklammert und mit aller Ehrlichkeit den aktuellen KI-Markt betrachtet: Wie realistisch sind solche Versprechen in der Realität?
Wie wir es hier bereits in einem anderen Blog-Artikel zum Thema „Wieviel KI steckt in einem Robo-Advisor?“
dargestellt haben, muss hier in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass ein Roboadvisor kein völlig in sich selbst autarkes Anlagesystem, basierend auf Künstlicher Intelligenz, darstellt.
Und doch ist es so, dass es je nach Anbieter, so auch hier bei Inno-Invest, Teilbereich innerhalb der Vermögensverwaltung gibt, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz umgesetzt werden. Lassen sie uns also in den folgenden Abschnitten diese Teilbereiche etwas näher betrachten.
Dabei muss zu Beginn vor allem darauf hingewiesen werden, das heutzutage in 2 grundlegende Bereiche von Künstlicher Intelligenz unterschieden werden muss – so auch in der Vermögensverwaltung.
Künstliche Intelligenz wird in der Vermögensverwaltung eingesetzt, aber nicht grundsätzlich und nicht überall
In der Welt der Vermögensverwaltung stehen zwei Arten von künstlicher Intelligenz im Rampenlicht: die generative KI, die auf Trainingsdaten basierende Erkenntnisse konzentriert, und die KI, die im quantitativen Handel eingesetzt wird, um Vorhersagen über zukünftige Aktien- oder Anleihekurse zu treffen.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Vermögensverwaltung ist kein neues Phänomen, das erst mit dem Aufkommen von CHATGPT und Co. an Bedeutung gewonnen hat. Tatsächlich spielt die künstliche Intelligenz schon seit einigen Jahren eine bedeutende Rolle bei Anlageentscheidungen, und die jüngsten Ereignisse haben diesen Trend nur beschleunigt. Experten prognostizieren, dass der Markt für KI in der Vermögensverwaltung bis zum Jahr 2027 jährlich um durchschnittlich 34% wachsen wird.
Die Entscheidung von Vermögensverwaltern, auf KI zu setzen, ist durchaus sinnvoll. KI liefert präzisere Einblicke und Prognosen, was nicht nur zu einer potenziell höheren Rendite führen kann, sondern auch die Kosten senken kann. Durch die Nutzung von KI können Vermögensverwalter also ihre Entscheidungsfindung optimieren und ihren Kunden einen Mehrwert bieten.
Wo KI bei Robo-Advisor / Vermögensverwaltungen zumeist genutzt wird
Kommen wir somit zu den Bereichen, in denen Künstliche Intelligenz bei Robo-Advisor genutzt wird oder genutzt werden könnte:
Natural Language Processing (NLP) erweist sich hier als eines der am häufigsten genutzte Modelle. Diese fortschrittlichen Sprachverarbeitungswerkzeuge analysieren Finanzberichte, Nachrichten, Premium-Nachrichtendienste und transkribierte Managergespräche. Zu den prominentesten Machine-Learning-Modellen, die in diesem Bereich Verwendung finden, zählen GEMINI von Google und ChatGPT von OpenAI. Diese Modelle erlernen aus umfangreichen Datenmengen, um präzise Prognosen abzuleiten, wobei sie kontinuierlich an Erfahrung gewinnen, ohne menschliches Feedback zu benötigen.
Die zugrunde liegenden mathematischen Algorithmen durchforsten enorme Datenmengen, um Verhaltensmuster und Trends für Anlagestrategien zu identifizieren. Dabei werden tausende fundamentale, technische und stimmungsbasierte Datenpunkte in kürzester Zeit verarbeitet. Zusätzlich dazu bewertet die KI die Relevanz von Nachrichten, indem sie Parallelen zwischen Geschäftsberichten und Social-Media-Beiträgen zieht.
Dadurch können Aktien oder Themen identifiziert werden, die das Interesse der Anleger wecken und somit als potenzielle Outperformance-Kandidaten gelten. Die Sprachmodelle durchsuchen insbesondere Ergebnisberichte, Anrufprotokolle und andere wichtige Dokumente, um Handelssignale oder potenzielle Anlagerisiken zu erkennen.
Einsatz von KI in der Umsetzung von Arbeitsprozessen
Darüber hinaus kann Künstliche Intelligenz Vermögensverwaltern in verschiedenen anderen Bereichen der Vermögensverwaltung unterstützen, sogar bis hin zum Management von Depots. Dies bedeutet, dass KI Vermögensverwaltern helfen kann, ganze Prozesse zu automatisieren. Dies hat den Effekt, dass die Kundenzufriedenheit gesteigert werden kann.
Besonders im Bereich der Compliance erweist sich KI als äußerst nützlich. Neue regulatorische Anforderungen können mithilfe von KI besser verstanden und umgesetzt werden. Gerade kleinere Vermögensverwalter können von KI profitieren, indem sie schnell Grafiken erstellen, Zusammenfassungen verfassen und Werbe-E-Mails versenden können. Dadurch sind sie nicht länger aufgrund ihrer begrenzten Budgets im Nachteil gegenüber großen Wettbewerbern.
Fazit
Womit wir in unserem Fazit Folgendes mit Bezug auf die eingangs gestellter Frage, ob Robo-Advisor gleich KI sind, feststellen können:
Robo-Advisor an sich sind nicht gleichbedeutend mit KI, sondern vielmehr stellt künstliche Intelligenz eine breit einsetzbare Technologie dar, mit der Vermögensverwalter Investment-Angebote unter den im Artikel genannten Bereichen effizienter, schneller und kostengünstiger bereitstellen können.
Entdecken Sie hier dern Robo-Advisor der INNO INVEST:
Über die INNO INVEST | Inhaber von Promissioo.de
Die INNO INVEST wurde 2014 von Herbert Schmitt gegründet. Aus Darmstadt heraus werden die Klassische sowie die Online-Vermögensverwaltung (Robo-Advisor) für vermögende Privatkunden und Unternehmer, als Infrastruktur-Fintech die Wealthtech-Plattform für Investment-Fintechs und für vertraglich gebundene Vermittler ein professionelles Haftungsdach angeboten.